Sólido

Sólido ist ein Reich im nördlichen Zentrum von Balvlaud und das kleinste der großen Reiche, eingebettet zwischen der Wüste von Lemor und dem Nebelmeer. Es ist die Heimat der Urlidonier, eines langlebigen und körperlich überlegenen Menschengeschlechts, das für seine Gutmütigkeit, Besonnenheit und seine herausragenden Fähigkeiten als Krieger bekannt ist. Sólido zeichnet sich durch seine beständige Entwicklung, seine landwirtschaftliche Stärke und seine ausgeprägte künstlerische Kultur aus. Das Reich ist bekannt für seine ruhige und zurückhaltend neutrale Diplomatie. Mit seinen weiten, fruchtbaren Landschaften, seinen wohlhabenden Städten und einer eigenständigen Regierungsform, die sowohl Tradition als auch Mitbestimmung vereint, ist Sólido ein Reich, das seinen Einfluss nicht durch Expansion, sondern durch Weisheit, Stabilität und Ausgeglichenheit wahrt.

Der Süden Sólidos kurz vor den Ausläufern der verschleierten Höhen.
AmtsspracheAltaurenisch
HauptstadtOzdom
BevölkerungUrlidonier
RegierungsformTriinstanzismus
Staatsoberhauptkeine Angabe
LandesfarbenOcker, Blau
Kabinettedie Gesandten, die Stimmen, die Räte
Instanzenkeine Angabe
Einwohnerzahl1.347.558
Landesflächekeine Angabe
Gründungkeine Angabe
VerwaltungseinheitenFlecken

Geographie

Sólido erstreckt sich über weite, leicht fruchtbare Landschaften, die von sanften Hügeln geprägt sind. Im Norden grenzt es an die Wüste von Lemor, im Süden an das Nebelmeer. Im Westen schließen die Verschleierten Höhen und der Vergessene Wald das Land ab, während im Osten der Orsund eine natürliche Grenze bildet. Das Klima ist gemäßigt, mit leichten mediterranen Einflüssen durch die Nähe zur Küste und die Übergangszonen zwischen Wüste und Meer.

Regierungssystem und Politik

Sólido verfügt über eine besondere Mischform aus demokratischen Elementen und traditioneller Adelsführung die Triinstanzismus genannt wird. Das Land hat ein Staatsoberhaupt, das aus den Reihen des Hütergeschlechts hervorgeht, politische Entscheidungen werden jedoch im Triinstanzkonvent entschieden. Diese einzigartige Form der Herrschaft verbindet Stabilität mit Mitbestimmung.

Der Triinstanzkonvent von Sólido, auch kurz „Der Konvent“ genannt, ist die oberste gesetzgebende Institution des Reiches Sólido. Es besteht aus drei eigenständigen Kabinetten mit unterschiedlicher Zusammensetzung: den Gesandten, den Stimmen und den Räten.

Die Gesandten

Die Gesandten werden von der Familienlinie des Hüters, dem Ondraval’schen Geschlecht, direkt ernannt und vertreten die Interessen der Krone innerhalb des Parlaments. Insgesamt werden fünf Personen gesandt. Die Gesandten werden nur neu nominiert, wenn einer oder mehrere der Gesandten zurücktritt oder stirbt. Im Konvent hat jeder einzelne dieser Gesandten eine Gewichtung von fünf Stimmrechten.

Die Stimmen

Die Stimmen entstehen aus allgemeinen und direkten Wahlen der Bevölkerung und gelten als unmittelbarer Ausdruck des Volkswillens. Hier werden Reichsweit alle 3 Jahre aus jeglichen Kandidierenden 20 Personen gewählt. Ein Bürger kann sich höchstens zehnmal zur Wahl stellen. Dabei darf er maximal fünfmal in das Kabinett der Stimmen gewählt werden, und das höchstens für zwei aufeinanderfolgende Amtszeiten. Im Konvent hat jeder einzelne der Stimmen eine Gewichtung von zwei Stimmrechten.

Die Räte

Die insgesamt 50 Räte werden indirekt bestimmt: Auf kommunaler Ebene wählen die Bürger sogenannte Fleckenräte, die für jeweils fünf Jahre die lokale Politik führen. In das Kabinett der Räte entsenden die zehn größten und die zehn kleinsten Flecken jeweils einen Delegierten. Die übrigen dreißig Sitze werden durch ein Losverfahren unter allen anderen Flecken vergeben, wobei jene Flecken, die im Vorjahr bereits einen Sitz innehatten, im laufenden Verfahren nicht berücksichtigt werden. Zwar kann dieselbe Person mehrfach delegiert werden, jedoch nie in zwei aufeinanderfolgenden Amtszeiten. Im Konvent hat jeder einzelne der Räte eine Gewichtung von einem Stimmrecht.

Der Hüter und der Sprecher

Neben den drei Kabinetten existiert in Sólido ein eigenständiges Staatsoberhaupt, der sogenannte Hüter. Er ist unverkennbar durch seine tiefblauen Augen mit goldenem Schimmer und eine besondere Ausstrahlung tiefer Ruhe, die insbesondere dann spürbar wird, wenn man ihm direkt in die Augen blickt. Da ein Hüter nur selten und ausschließlich innerhalb derselben Blutlinie geboren wird, existiert als Stellvertretung das Amt des Sprechers.

Der Sprecher wird aus den Reihen der Hüterfamilie vorgeschlagen und benötigt zur Ernennung eine Zustimmung von vier Fünfteln des Konvents. Mit seiner Wahl übernimmt er die Rolle des Staatsoberhauptes von Sólido und verfügt im Konvent über das Gewicht von zwanzig Stimmrechten. Ein Sprecher kann frühestens mit 25 Jahren vorgeschlagen werden und verliert sein Amt automatisch, wenn er das 120. Lebensjahr überschreitet.

Kommt ein Hüter zur Welt, so übernimmt dieser das Amt mit Vollendung des 25. Lebensjahres und löst damit den Sprecher ab. Der Hüter besitzt ein Vetorecht gegenüber allen Beschlüssen des Konvents und führt ein Stimmengewicht von fünfzig Stimmrechten.

Sollte in Ausnahmefällen ein zweiter Hüter geboren werden, während bereits ein Hüter im Amt ist, so tritt der jüngere Hüter mit Vollendung des 25. Lebensjahres gleichberechtigt hinzu. Die beiden Hüter teilen sich dann die Amtsführung. Erreicht der ältere Hüter das 120. Lebensjahr, so wird er automatisch in eine beratende Rolle zurückgestellt. Er bleibt Teil des Konvents, verliert jedoch Stimmberechtigung und Vetorecht.

Ein einzelner Hüter bleibt grundsätzlich bis zu seinem Tod oder einem freiwilligen Rücktritt im Amt.

Der Triinstanzkonvent in Ozdom.

Wichtige Städte

Die Hauptstadt Ozdom liegt im Südwesten des Reiches, nahe den Verschleierten Höhen. Sie ist eine befestigte Stadt, die sowohl politische als auch kulturelle Bedeutung hat. Weitere wichtige Städte sind:
– Omndur im Norden, eine eher abgeschiedene Stadt in der Nähe von Wald und Wüste.
– Ungban im Osten, Handelszentrum und Knotenpunkt zum Orsund.
– Hèrlos, eine wichtige Handelsstadt und Tor zur Wüstenstraße.
– Zûma, die größte Stadt und wichtigste Hafenstadt Sólidos, die den internationalen Handel ermöglicht.

Bevölkerung und Gesellschaft

Die Bevölkerung Sólidos besteht überwiegend aus Urlidoniern, die das Reich kulturell und gesellschaftlich prägen. Sie sind im Schnitt größer und langlebiger als gewöhnliche Menschen und gelten als besonnen, gemeinschaftsorientiert und zugleich kampfstark. Diese Eigenschaften haben die Gesellschaft Sólidos zu einer stabilen und widerstandsfähigen Gemeinschaft geformt, die sich durch Ruhe und Beständigkeit auszeichnet.

Andere Lebensformen sind in Sólido vergleichsweise selten anzutreffen. In den ländlichen Regionen besteht die Bevölkerung fast ausschließlich aus Urlidoniern, während in den größeren Handelsstädten wie Zûma oder Hèrlos auch Angehörige benachbarter Völker vorkommen. Dort finden sich vor allem Händler, Handwerker und Gesandte aus Paldor, Gordhag und anderen Reichen. Trotz dieser Kontakte bleibt die kulturelle Identität Sólidos stark von den Urlidoniern geprägt.

Wirtschaft und Ressourcen

Die Wirtschaft Sólidos ist in erster Linie agrarisch geprägt. Die weiten, fruchtbaren Ebenen und sanften Hügel bieten ideale Bedingungen für Ackerbau und Viehzucht, die nicht nur die Bevölkerung zuverlässig versorgen, sondern auch einen bedeutenden Teil des Handels mit den Nachbarreichen ausmachen. Besonders Getreide, Hülsenfrüchte und Wein aus den südlichen Regionen sind über die Grenzen hinaus geschätzt.

Neben der Landwirtschaft besitzt auch das Handwerk einen hohen Stellenwert. Die Urlidonier sind bekannt für ihre kunstvolle Holzverarbeitung, feine Textilarbeiten und schlichte, aber meisterhaft gefertigte Alltagsgegenstände. In den Städten entstehen zudem Werkstätten, die auf den Austausch mit fremden Händlern ausgerichtet sind, allen voran in Zûma, wo durch den Seehandel exotische Waren und Materialien einfließen.

Von regionaler Bedeutung sind außerdem der Abbau von Natursteinen in den westlichen Höhen, die Verarbeitung von Lehm zu hochwertigen Ziegeln sowie die Nutzung von Heilpflanzen, die am Rand des Orsunds gesammelt werden. Diese Produkte ergänzen die agrarische Basis und sichern Sólido im überregionalen Handel einen stabilen, aber nicht übermäßigen Wohlstand.

Diplomatie und Außenpolitik

Sólido verfolgt traditionell eine zurückhaltende, aber beständige Außenpolitik, die auf Diplomatie und langfristigen Beziehungen gründet. Engste Verbündete sind die Paldor, mit denen seit Jahrhunderten ein vertrauensvolles Bündnis gepflegt wird. Schwieriger gestaltet sich das Verhältnis zu Batalla: Beide Reiche verfolgen zwar eine friedensorientierte und konstruktive Außenpolitik, unterscheiden sich jedoch in ihrer Grundhaltung. Während Batalla seine Stärke aus militärischer Macht und wirtschaftlicher Einflussnahme ableitet, setzt Sólido stärker auf innere Stabilität, Besonnenheit und Maßhaltung. Diese unterschiedlichen Weltbilder führten in der Vergangenheit wiederholt zu Spannungen und gegenseitigem Misstrauen, das bis heute nachwirkt.

Mit den übrigen Reichen pflegt Sólido überwiegend neutrale Kontakte. Diese basieren vor allem auf Handel, kulturellem Austausch und vereinzelten diplomatischen Abkommen. Besonders die Hafenstadt Zûma dient dabei als Tor zur Außenwelt und als zentraler Umschlagplatz für ausländische Gesandte.

Trotz seines diplomatischen Auftretens ist Sólido keineswegs wehrlos. Die Wehr des Reiches gilt als diszipliniert und verlässlich, geformt aus der Tradition der Urlidonier, die von Jugend an im Umgang mit Waffen und in den Künsten des Schutzes unterwiesen werden. So erscheint Sólido nach außen als friedfertiger, aber stets wachsamer Partner – ein Reich, das Konflikte meidet, aber im Ernstfall bereit ist, seine Souveränität entschieden zu verteidigen.

Kultur und Religion

Die Urlidonier prägen die kulturelle Identität Sólidos in besonderem Maße. Ihre Gesellschaft ist von einer großen Wertschätzung für Kunst, Handwerk und geistige Besinnung durchdrungen. Künstlerische Ausdrucksformen, sei es in Holzschnitzereien, fein gearbeiteten Textilien oder in Musik und Dichtung, werden weniger als Zurschaustellung, sondern vielmehr als Mittel der Selbstreflexion und des gemeinschaftlichen Ausdrucks verstanden.

Religion im engeren Sinn spielt im Reich kaum eine Rolle. Stattdessen nimmt die Spiritualität, die auf Einklang mit sich selbst und mit der Natur zielt, eine zentrale Stellung ein. Rituale, Meditationen und gemeinschaftliche Feste dienen nicht der Verehrung einer Gottheit, sondern der inneren Sammlung und dem Gefühl der Verbundenheit mit der Gemeinschaft und der Umwelt.

Zentrale Werte in Sólido sind Weisheit, innere Stärke und Beständigkeit. Diese Haltung durchzieht Alltag, Politik und Kultur gleichermaßen und spiegelt sich auch in der Architektur wider, die auf Schlichtheit, Harmonie und Dauerhaftigkeit setzt. So entsteht ein Reich, das nach außen ruhig und unscheinbar wirken mag, dessen kulturelle Tiefe und Ausgeglichenheit jedoch von Besuchern häufig als einzigartig beschrieben wird.

Wappen

Das Wappen Sólidos zeigt einen Baum, dessen Wurzeln in Wellen übergehen. Dieses Symbol verkörpert die Verbindung von Land und Meer, Beständigkeit und Wandel zugleich. Es spiegelt die Philosophie des Reiches wider, Stärke aus Ruhe und Ausgeglichenheit zu ziehen.

Gründung

Die Ursprünge Sólidos reichen weit in die Geschichte zurück. Überlieferungen zufolge wanderten die Urlidonier aus den Steppen der Wüste von Lemor nach Süden, bis sie die Küsten des Nebelmeers erreichten. Dort, so berichten Chronisten, stießen sie auf einen alten, mächtigen Baum, dessen Wurzeln sich tief in die Erde gruben und zugleich weit in das Nebelmeer hineinreichten. Dieses Bild galt ihnen als Sinnbild für Beständigkeit und Harmonie zwischen Land und Wasser. Der Ort wurde zum Zentrum ihres neuen Reiches und gilt bis heute als mythischer Gründungsmoment Sólidos, das sich in den folgenden Jahrhunderten durch Stabilität, Gemeinschaftssinn und Diplomatie festigte.

Wahrscheinlicher ist es jedoch, dass die Entstehung Sólidos weniger auf ein einzelnes Ereignis zurückgeht, sondern das Ergebnis eines langen Prozesses war. Archäologische Funde und frühe Aufzeichnungen deuten darauf hin, dass mehrere Siedlungen der Urlidonier nach und nach zusammenwuchsen, begünstigt durch die fruchtbaren Landschaften im Übergangsgebiet zwischen Wüste und Meer und dem Entlegenen Ort zwischen den trüben Bergen und den verschleierten Höhen. Mit zunehmendem Wohlstand und wachsendem Handelsnetzwerk bildete sich eine gemeinsame politische Struktur heraus, die schließlich im Reich Sólido mündete. Der Baum als Symbol lässt sich in diesem Zusammenhang vermutlich als spätere, kollektive Deutung erklären: Er steht nicht für ein einzelnes Naturphänomen, sondern für die Einheit von Land und Meer, für den beständigen Zusammenhalt der Urlidonier und für das Gleichgewicht, das ihre Gesellschaft prägt.